Auf Einladung von Mittenwalds Bürgermeister Enrico Corongiu informierten sich die Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge und Carsten Träger, über den Umgang mit Wölfen für die Bäuerinnen und Bauern vor Ort. Die Zahl der Wolfsbegegnungen hat in den letzten Jahren zugenommen und stellt für die Almbauern eine Herausforderung und Gefahr für ihre Arbeit dar. Die Almbauern appellieren an die Abgeordneten, die Herausforderungen im Umgang mit dem Wolf anzuerkennen und praxisnahe Lösungen zu unterstützen. Eine ausgewogene Koexistenz zwischen Mensch und Wolf erfordere die Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse der betroffenen Landwirte, um die bayerische Kulturlandschaft zu erhalten.
Carmen Wegge:
„Hier in Mittenwald haben alle persönliche Verbindungen zu ihren Tieren – für die ganze Familie ist es eine Katastrophe, wenn ein Tier stirbt. Das wurde heute deutlich. Auch für den Tourismus ist die Kulturlandschaft, die es hier gibt, von großer Wichtigkeit. Die Erhaltung der Mittenwalder Kulturlandschaft ist mir daher ein großes Anliegen. Im Umgang mit dem Wolf müssen wir Lösungen finden, die den Schutz unserer Nutztiere als auch die Bedürfnisse des Ökosystems berücksichtigen.“
Vertreter*innen der örtlichen Landwirte haben den Bundestagsabgeordneten die weitläufigen Weideflächen der Bauern in Mittenwald gezeigt. Bundestagsabgeordneter Carsten Träger ist Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und für das Thema „Wolf“ zuständig.
Carsten Träger:
„Als Ampel-Koalition wollen wir einen wichtigen Schritt beim Thema „Wolfsmanagement“ gehen, der in der großen Koalition nicht in Angriff genommen wurde. Daher spielen der Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Experten und Behörden eine entscheidende Rolle. Wir wollen den Landwirten Lösungen ermöglichen, um ihre Nutztiere gezielt zu schützen.“
Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat daher bereits Verbesserungen angekündigt: Wenn mehrere Risse trotz Herdenschutz nacheinander in einer Region passieren, können Wölfe leichter entnommen werden und es braucht keine DNA-Analyse mehr. Die Regelung gilt für drei Wochen in einem Umkreis von einem Kilometer um den Ort des Risses.
Enrico Corongiu:
„Ich freue mich, dass Carmen Wegge und Carsten Träger meiner Einladung gefolgt sind. Es ist wichtig, dass auch die schwierigen Begebenheiten der Almtierhaltung zu verstehen und die weitläufigen Flächen zu sehen. Nur so können wir gemeinsam und nachhaltig Lösungen finden.“
Die Rückkehr des Wolfs in bayerische Gebiete hat zu vermehrten Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren geführt. Insbesondere Almbauern sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert, wenn es darum geht, ihre Herden vor möglichen Wolfsangriffen zu schützen.