Im Jahr 1989 bin ich in der Wiege des Ruhrgebiets (Sprockhövel) geboren. Ich stamme also aus einer typischen „Ruhrpott-Arbeiter*innenfamilie“, mein Uropa ist noch in die Zeche „auf Arbeit“ gegangen.
Im Alter von 15 Jahren bin ich dann nach Olching im Landkreis Fürstenfeldbruck gezogen und habe dort den Rest meiner Jugend verbracht. In Bayern begann auch mein gesellschaftliches Engagement, zunächst als Pressesprecherin und dann als 1. Vorsitzende des Vereins TROJA Olching e.V.. Hier setzte ich mich für das Jugendcafé in Olching ein, das von Jugendlichen für Jugendliche betrieben wurde. Ich fing an, für die SZ Jugendseite zu schreiben und beteiligte mich als Chefredakteurin beim Projekt „Nie Wieder-Magazin“ des Fördervereins für internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau e.V.
Parallel dazu fing ich an, auf Poetry Slam Bühnen zu stehen und selbstgeschriebene Texte vorzutragen – auch hier waren bereits Themen wie Gerechtigkeit und gesellschaftliche Ungleichheit meine Wegbegleiterinnen. Während meines Jurastudiums war ich mit meiner Poesie im ganzen deutschsprachigen Raum und darüber hinaus unterwegs – bis nach England, Togo und an die Elfenbeinküste. Zudem begann ich, bei afk TV zu moderieren, Poetry Slams zu veranstalten und Kreativ-Schreiben Workshops an zahlreichen Schulen in Oberbayern zu geben.
2018 beendete ich mein zweites juristisches Staatsexamen. Seitdem befinde ich mich auf dem Weg, Arbeitsrichterin zu werden. 2019 heiratete ich die Liebe meines Lebens. Seit Ende des Jahres 2020 sind wir Eltern einer Tochter.
Zwar bin ich durch mein Leben schon früh sozialdemokratisch sozialisiert worden, aufgrund meines überparteilichen Engagements entschied ich mich aber erst 2013 in die Partei einzutreten. Schnell fand ich in der SPD und bei den Jusos einen Platz.
Inzwischen bin ich stellvertretende Juso Landesvorsitzende und werde ab April die Jusos im Vorstand der SPD Bayern vertreten. Auf Juso-Bundesebene habe ich mich im Projekt „Sinn und Zweck von Strafe“ eingebracht. Aktuell arbeite ich im Projekt „Armut und Sozialstaat“.
Mein politisches Engagement für die SPD und die Jusos bescherte mir einige der schönsten, aufregendsten und arbeitsintensivsten Augenblicke und Zeiten meines Lebens. Als sich die Bayerische Staatsregierung entschied, das Polizeiaufgabengesetz neu zu gestalten, initiierte ich eine Popularklage, die von Jusos und meinem Mann geschrieben und beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof eingereicht wurde. Ich saß zudem im Sprecher*innenrat des noPAG Bündnisses und organisierte mit zahlreichen anderen Organisationen mehrere Großdemos in München, die ich auch moderieren durfte. Außerdem war ich dabei, als wir beim letzten Bundesparteitag die Sanktionen für Hartz IV abschafften und damit eine Kehrtwende in unserem Verständnis von Sozialpolitik hinlegten.
Immer gerne denke ich auch an die inzwischen bestimmt in die Tausende gehenden Vorstands – oder Arbeitskreissitzungen zurück, in denen man sich inhaltlich vortrefflich streiten kann, aber am Ende trotzdem progressive Positionierungen findet. Ohne in die Zukunft schauen zu können, diese Partei wird mich so schnell nicht los.